Vergleichbar mit dem historischen Rathaus markiert das Gebäude des Stadtspeichers die Mitte von Jena. Das im Kern älteste Haus der Stadt 2007 umfassend modernisiert und verfügt heute über eine spektakuläre Glassfassade, die allen Jenaer Bürger_innen bekannt ist. Im Rahmen von BrandSchutz wird diese Fassade als eine künstlerische Arbeitsfläche begriffen, welche vom 3. Oktober bis zum 17. November 2013 thematisch "bespielt" wird. In einem zweistufigen, offenen Wettbewerb waren regionale und überregionale Künstler_Innen eingeladen, sich mit der Thematik von BrandSchutz in Jena auseinanderzusetzen und eine temporäre Intervention für diesen speziellen Ort zu entwickeln. Eine hochkarätige Expertenjury wählte aus den über 117 Einsendungen zunächst sechs Entwürfe zur weiteren Ausarbeitung aus. Prämiert wurd in einem zweiten Schritt der Entwurf des Künstlerinnen-Duos Andrea Knobloch und Ute Vorkoeper, die im Stadtspeicher einen "Raum für grenzwertige Mitteilungen" einrichten möchten. Das Besondere dabei ist, dass sie der Fassade keine dauerhaft feststehende Gestaltung verleihen wollen. Stattdessen sind die Jenaer Bürger_Innen aufgerufen, ihre eigenen Toleranzgrenzen zu formulieren und in von den Künstlerinnen choreographierten Performances mittels großer schwarzer Buchstaben an die Fassade des Stadtspeichers zu bringen.
Mitglieder der Jury:
- Prof. Liz Bachhuber (Bauhaus-Universität Weimar, Expertin für Kunst im öffentlichen Raum)
- Ruairí O'Brien (Architekt der Glasfassade)
- Johannes Honeck (Vertreter der am Projekt mitarbeitenden Studierenden der FSU Jena)
- Prof. Dr. Verena Krieger (FSU Jena, Lehrstuhl für Kunstgeschichte)
- Erik Stephan (Leiter der Kunstsammlung Jena)
- Wolfram Stock (Vorsitzender des Jenaer Kunstvereins e.V.)
- Dr. Claudia Tittel (FSU Jena, Expertin für Medienfassaden)